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Ausgezeichnete im Spotlight: Anna Rüchardt
Head of Impact & Responsibility
HAKRO GmbH

„Anna wir feiern dich! Du bist nicht nur supergut, schnell und holisitisch – du schaffst mit deinen frischen Formaten für den Textilsektor auch echten Austausch. Es macht Spaß, das zu sehen!“

Kommunikationsstärke und Empathie gehören für Anna Rüchardt zu den wichtigsten Eigenschaften einer guten Sustainability Managerin. Bereits in ihrem Studium in International Cultural and Business hat sie gelernt, die Perspektiven zu wechseln und Menschen in anderen Kulturen zu verstehen. „Und damit meine ich nicht nur geographisch unterschiedliche Kulturen, sondern auch unterschiedliche Anspruchsgruppen etwa im Stakeholdermanagement“, sagt sie. In ihrem Job bei dem Corporate Wear Hersteller HAKRO kommt ihr das in jeder Hinsicht zugute. Zum einen, wenn sie Partnerschaften mit Produzenten im asiatischen oder osteuropäischen Raum pflegt und gemeinsam Verbesserungspotentiale für Arbeitsstandards in den Lieferketten identifiziert und . Zum anderen, wenn es darum geht, die Interessen verschiedener Gruppen zu moderieren und in den Nachhaltigkeitsmaßnahmen zu berücksichtigen: von Kollegen und Kolleginnen aus dem Einkauf, dem Rechts- und dem Finanzteam über NGOs und Politik bis hin zu Fachhändlern und Kunden. Nach dem Bachelor sattelte sie noch einen Master in International Business and Sustainability auf und arbeitete parallel bei Cotton Made in Africa. 

Bei HAKRO ist Anna Rüchardt in einer Doppelspitze für die Nachhaltigkeit zuständig. Sie verantwortet als Head of Impact & Responsibility alle Themen rund um die Sorgfaltspflicht in der Lieferkette, vor allem in Bezug auf Menschenrechte. Ihr Kollege legt den Fokus auf Innovation. Das Besondere, erklärt die 33-Jährige: „Wir verfolgen keine separate Nachhaltigkeitsstrategie, sondern haben Nachhaltigkeit komplett in die HAKRO Geschäftsstrategie integriert. Alles, was wir tun, folgt dem Ziel, ganzheitlich nachhaltig zu wirtschaften.“ Auf dieses Achievement ist Anna Rüchardt stolz und sagt: „Wir müssen noch klarer machen, dass Nachhaltigkeit ein Business-Thema ist.“ Die Aha-Momente, in denen unterschiedliche Beteiligte verstehen, dass es nicht darum geht, mit bestimmten Maßnahmen Regeln zu erfüllen, sondern auch darum, sich wirtschaftlich stabil aufzustellen, motivieren sie. 

Besonders wichtig sind für sie in diesem Zusammenhang langfristige Partnerschaften in der Lieferkette – bei Berufsbekleidung, dem, Geschäfts ihres Arbeitgebers, sei konstante Qualität wichtiger als Schnelllebigkeit. Dass sie die ehemaligen „Einkaufsverträge“ auch juristisch auf eine neue Ebene gehoben hat und HAKRO jetzt auf Basis von „Partnerverträgen“ mit Produzenten und Lieferanten zusammenarbeitet, ist für sie ein entscheidender Schritt für das gemeinsame Tragen von Verantwortung für die Menschen in den Lieferketten.„Und wenn man dann sieht, dass Frauen in der Textilverarbeitung den Mut bekommen, sich auch zu Missständen zu äußern, dann ist das schon toll“, sagt Anna Rüchardt. 

Anna Rüchardt will die Textilbranche in Sachen Nachhaltigkeit voranbringen, das wird im Gespräch ganz deutlich. Als sie während der Corona-Zeit nicht reisen konnte, nutzte sie die Zeit nicht nur für Weiterbildungen, sondern auch dafür, vorhandene Vernetzungsformate auf den Prüfstand zu stellen. „Was uns gefehlt hat, war ein geschützter Raum, in dem man sich auf Augenhöhe mit Nachhaltigkeitsmanager*innen anderer Textilunternehmen austauschen und gemeinsam Ideen finden kann“, meint sie. „Denn ist es nicht so, dass auf großen Konferenzen die spannendsten Gedanken in den Kaffeepausen ausgetauscht werden?“ Entstanden ist aus diesen Überlegungen das HAKRO Impact Barcamp, bei dem sich jedes Jahr 40 Personen aus der Textilbranche zusammen mit Initiativen und NGOs austauschen. „Kreislaufwirtschaft, existenzsichernde Löhne, Regularien… Wir beschäftigen uns gemeinsam mit den großen Themen, an denen wirklich jede und jeder von uns zu knabbern hat.“ 

 

Bild: Vlado Golub; Text: Julia Bröder; LinkedIn: Anna Rüchardt | LinkedIn

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